LWB Bauinvestitionen steigen 2021 auf Rekordniveau - Weitere Projekte im Sanierungs- und im Neubaubereich

Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) verstärkt erneut die Investitionen in ihren Wohnungsbestand. Mit geplanten Aufwendungen in Höhe von 137 Millionen Euro in diesem Jahr wird ein neuer Spitzenwert markiert. Ein Schwerpunkt ist der Neubau von geförderten Wohnungen, ein weiterer die Fortsetzung der energetischen Sanierung der Plattenbauten. Zudem wurde 2021 mit der Gerberstraße 14-16 das bislang größte innerstädtische Sanierungsvorhaben begonnen.

„Mit ihrer verantwortungsvollen Mietenpolitik sowie ihrem nachhaltigen Engagement für den Neubau geförderter Wohnungen und die Sanierung des Bestandes ist die LWB ein zuverlässiger Partner der Stadt für die Entwicklung in den Quartieren“, sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung anlässlich der Feststellung des Jahresabschlusses der GmbH durch die Gesellschafterversammlung am 7. Juni 2021. „Unsere stadteigene Wohnungsgesellschaft trägt maßgeblich dazu bei, dass Wohnen in Leipzig bezahlbar, sicher und vielfältig bleibt. Darüber hinaus leistet die LWB einen wichtigen Beitrag für die Schaffung neuer Kita- Plätze und die Entwicklung sozialer Infrastruktur in den Stadtteilen“, so der Oberbürgermeister. Dies sei auch künftig der Anspruch an das städtische Unternehmen.

„Auf die LWB ist auch in herausfordernden Zeiten Verlass“, so Thomas Dienberg, LWB Aufsichtsratsvorsitzender und Baubürgermeister von Leipzig. Trotz schwieriger Bedingungen während der Corona-Pandemie seien alle Neubau- und Sanierungsprojekte pünktlich beendet und die nächsten Vorhaben begonnen worden. Dienberg: „Zugleich nimmt das Unternehmen Verantwortung für den Klimaschutz wahr.“ So investiere die LWB in energetische Sanierungen, die Nutzung regenerativer Energien und hier insbesondere in den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen auf den Hausdächern, in Biodiversität und ein grünes Wohnumfeld. „Zugleich wirkt die LWB für den sozialen Ausgleich, indem sie bürgerschaftliche Initiativen stärkt und Hilfe-Netzwerke unterstützt.“

Finanzielle Stabilität als Basis für Wachstum
„Voraussetzung für die hohen Investitionen ist weiterhin die stabile wirtschaftliche Entwicklung der LWB“, so Kai Tonne, LWB Geschäftsführer Finanzen und Vermögenssteuerung. Für das Geschäftsjahr 2020 habe das Unternehmen erneut sehr gute Zahlen vorgelegt und sich bei allen wichtigen Kennziffern positiv entwickelt. Mit 10,16 Mio. Euro lag das Geschäftsergebnis vor Steuern über dem Vorjahreswert (8,65 Mio. Euro). Das Jahresergebnis war erneut stark durch Sondereinflüsse geprägt und übertraf mit 23,48 Mio. Euro ebenfalls den Wert des Vorjahres deutlich. Die Eigenkapitalquote als herausragender Indikator für die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens erreichte mit 41,1 Prozent einen neuen Spitzenwert. Nach Jahren der Konsolidierung spiegeln sich nunmehr die hohen Investitionen in der Bilanz der LWB wider. Die Bilanzsumme stieg um 44,6 Mio. Euro auf 1.229 Mio. Euro.

„Seit 2020 wird die Wachstumsstrategie der LWB durch die Council of Europe Development Bank – Entwicklungsbank des Europarates (CEB) – unterstützt“, so Tonne. In diesem Jahr soll der bereits bestehende Finanzierungsrahmenvertrag mit der CEB mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 100 Mio. Euro weiter aufgestockt werden. Die renommierte europäische Bank ist das finanzpolitische Instrument der Sozialpolitik des Europarates. Durch das traditionsreiche Institut wird unter anderem die Errichtung von bezahlbaren Wohnungen gefördert. Die LWB war in den ostdeutschen Bundesländern das erste kommunale Wohnungsunternehmen, welches durch die CEB direkt Kredite erhielt.

Trotz Corona-Pandemie werden Bauprojekte pünktlich fertig
„Im Baubereich und in der Wohnungswirtschaft haben wir im zurückliegenden Geschäftsjahr viele Herausforderungen gemeistert“, erklärte Klaus Hochtritt, LWB Geschäftsführer Wohnungswirtschaft und Bau. „Trotz anhaltender Corona-Maßnahmen wurde der Geschäftsbetrieb ununterbrochen aufrechterhalten und wir waren für unsere Kunden auch dank moderner digitaler Angebote jederzeit erreichbar. So haben wir dafür gesorgt, dass sich Mieterinnen und Mieter in schwierigen Zeiten sicher fühlen konnten. Unser Versprechen vom Frühjahr 2020, dass niemand wegen Einkommensverlusten infolge der Pandemie sein Zuhause verlieren muss, gilt unverändert. Voraussetzung ist, dass sich die Betroffenen melden und wir gemeinsam individuelle Lösungen finden können“, betonte Hochtritt. Das Gleiche gilt für Gewerbetreibende.

Zum Jahreswechsel, als das gesellschaftliche und geschäftliche Leben aufgrund der Pandemie massiv eingeschränkt war, wurden die ersten drei Neubauprojekte und eine integrierte Kita (über-) pünktlich fertiggestellt und mit der Vermietung begonnen. „Mehr als 80 Prozent der neuen 353 Wohnungen in der Littstraße, in der Straße des 18. Oktober und in der Bernhard-Göring-Straße sind bereits vermietet“, berichtete Hochtritt. Darunter sind 151 geförderte Wohnungen, die für Inhaber des Weißen Wohnberechtigungsscheines der Stadt Leipzig reserviert sind. 

Planmäßig fertiggestellt wurden zudem die energetischen Sanierungsmaßnahmen im Plattenbaugebiet Dölitz (sh. Fotoauswahl) mit 424 Wohnungen. Die Arbeiten waren in mehrere Bauabschnitte unterteilt und hatten im Jahr 2017 begonnen. In dem Wohngebiet im Süden der Stadt wurden im Zuge der Sanierung außerdem 330 Balkone neu angebaut. In den Plattenbausiedlungen Grünau und Paunsdorf setzte die LWB im Jahr 2020 ihre Sanierungen fort. Außerdem wurden 30 Wohnungen in der Kurt-Eisner-Straße saniert.

Durch den Neubau als auch die Übertragung städtischer Liegenschaften auf die LWB ist zu Jahresbeginn 2021 die Anzahl der LWB Wohnungen auf 36.353 gewachsen. Tendenz weiter steigend. Derzeit laufen drei Neubauprojekte mit 424 Wohnungen und zwei integrierten Kitas in der Saalfelder Straße, der Landsberger Straße und der Hafenstraße (sh. Fotoauswahl). Sanierungen finden aktuell weiterhin in den Plattenbausiedlungen Grünau,  Paunsdorf und Schönefeld statt. Gebaut wird ebenso am legendären Astoria in der Gerberstraße (sh. Fotoauswahl). Für die LWB ist das die mit Abstand größte innerstädtische Sanierungsaufgabe mit einem Investitionsvolumen von mehr als 20 Millionen Euro. 

Die nächsten 700 Wohnungen sind in Planung
Darüber hinaus werden durch die LWB bereits die nächsten Baumaßnahmen vorbereitet. Dabei handelt es sich um sechs Neubaumaßnahmen mit rund 700 Wohnungen (Samuel-Lampel- Straße, Mockauer Straße, Gaußstraße, Johannisallee, Robert-Schumann-Straße, Shakespearestraße) und sechs Sanierungsprojekte, unter anderem in Grünau, Neu- Lößnig, Paunsdorf und Schönefeld sowie in der Südvorstadt (August-Bebel-Straße, Hardenbergstraße). Geplant ist, alle Neubauten als Energieeffizienzhaus KfW 55 zu errichten. Zudem soll ein Großteil der Wohnungen über die Richtlinie gebundener Mietwohnraum des Freistaates Sachsen gefördert werden.

Bestandteil aller großen Sanierungsprojekte sind stets Maßnahmen für eine Verbesserung der Energieeffizienz und zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen. Ergänzt werden diese Klimamaßnahmen durch die verstärkte Nutzung von regenerativer Energie. So hat die LWB im vergangenen Jahr ihre Sonnenenergienutzung weiter ausgebaut. Zu den vorhandenen 49 PV-Anlagen auf LWB Dächern sind sechs neue hinzugekommen. Die Stromerzeugung wuchs auf 1,92 MW. 2021 und 2022 soll die Leistung der Sonnenenergie-Kraftwerke auf LWB Häusern um je 500 Kilowatt steigen.

Bei den Sanierungsprojekten ist ebenso wie im Neubau vorgesehen, unterschiedliche Fördertöpfe von Bund, Land und Kommune zu nutzen. Bislang hat die LWB beispielsweise für rund 700 neue Wohnungen Fördervereinbarungen auf der Grundlage der Richtlinie gebundener Mietwohnraum des Freistaates Sachsen mit einem Gesamtvolumen in Höhe von mehr als 29 Millionen Euro abgeschlossen. Genutzt werden auch die Programme Sozialer Zusammenhalt (ehemals Soziale Stadt) sowie Weiterentwicklungsprogramm (ehemals Stadtumbau), die sogenannte Gründachförderung oder das Programm der Kommune zur Schaffung großer Wohnungen im Bestand.

„Die LWB, das ist mehr als Wohnen“, betonte LWB Geschäftsführer Kai Tonne. Er verwies unter anderem auf die vielfältigen Aktivitäten für den Schutz der Umwelt, die im Klimaschutzbericht 2020 der LWB abgebildet sind. „Zudem fördert die LWB eine sozial verantwortungsvolle und gerechte Entwicklung in den Quartieren“, so LWB Geschäftsführer Klaus Hochtritt. Im zurückliegenden Jahr seien zahlreiche Sozialprojekte in enger Kooperation mit gemeinnützigen Vereinen und Initiativen gefördert beziehungsweise fortgesetzt worden. Dazu gehören gemeinschaftliche Wohnprojekte ebenso wie Hilfen für Menschen in schwierigen Lebensverhältnissen, die Unterstützung einer Patenschule, Projekte für ein gutes Zusammenleben in Leipzig-Grünau oder die Weiterentwicklung der LWB Wohnschule in Zusammenarbeit mit dem Jugendwohnprojekt des Jugendhaus Leipzig e.V.

Näheres zu den Bauvorhaben lesen Sie hier.

7. Juni 2021